Gemischte Gefühle - KLASSE KUNST


Exhibition Concept and Design
©Dagmar Höss, Astrid Hofstetter
Landesgalerie Linz, 2016/2017

Liebe, Trauer, Wut oder Ekel – das thematische Spektrum der Ausstellung reichte von den euphorischen Höhen bis zu dunkelsten emotionalen Abgründen. Nichts bestimmt unser Leben so sehr und ist dennoch so schwierig zu begreifen, wie die Gefühlswelt. Mittlerweile interessiert sich auch die Wissenschaft dafür, Gefühle werden jedoch sehr subjektiv wahrgenommen und machen ihre Messbarkeit dadurch schwierig. Ohne Zweifel sind Emotionen und Gefühle ein evolutionäres Überlebenswerkzeug, das ein soziales Zusammenleben erst ermöglicht.

Über die Jahrhunderte hinweg, versuchten sich Künstlerinnen und Künstler in der Darstellung großer Gefühle. Mittelalterliche Werke gequälter Märtyrer schafften es sogar, die Betrachter gänzlich aus der Fassung zu bringen. Auch in der Kunstbetrachtung heute liegt ein Reiz darin, von den Kunstwerken emotional berührt zu werden. Viele zeitgenössische Werke kommen diesem Wunsch der Betrachter/innen nach Überwältigung sehr entgegen.

Die Ausstellung „Gemischte Gefühle“ hat genau diesen Umstand aufgegriffen und damit an kindliche und pubertäre Lebensrealitäten angeknüpft.

Eine Auswahl zeitgenössischer und moderner Kunstwerke beschäftigte sich inhaltlich mit Emotionen oder versuchte direkt an die Gefühlswelt der Rezipientinnen und Rezipienten anzudocken. Bewusst wurde vermieden, die Werke vorweg bestimmten Kategorien zuzuordnen. Die Ausstellungsbesucher/innen selbst konnten allerdings aus über hundert Gefühlskarten wählen, diese unter ein Kunstwerk hängen und es somit kommentieren. Die nachfolgenden Besucher/innen betrachteten das Werk mit den Augen der Vorgänger, hinterfragten ihre Kommentare oder tauschten sie aus.

Participating Artists
Christa Amadea, Iris Andraschek, Juraj Anušev, Pirmin Blum, Catharina Bond, Max Beckmann, Arthur Benda, Theodor Detter, Petja Dimitrova, valie export, Karin Fisslthaler, Seiichi Furuya, Karl Hafner, Robert F. Hammerstiel, Max Hirschenauer, Peter Huemer, Robert Indiana, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Michaela Konrad, Anton Lutz, Franziska Maderthaner, Henri Matisse, Monika Oechsler, Teresa Präauer, Arnulf Rainer, Werner Reiterer, Oliver Ressler, Max Schlager, Oktavia Schreiner, Franz Sedlacek, Rudolf Steinbüchler, Thomas Sturm, Rudolf Wernicke, Wolfgang Zöhrer

KLASSE KUNST ist ein von Dagmar Höss und Astrid Hofstter entwickeltes Ausstellungsformat, das insgesamt sieben Mal. Mit jährlich wechselnden Themen richtet sich dieses Format an Kinder, Jugendliche UND Erwachsene und transformiert dabei Kunstvermittlung zu einem intellektuellen und sinnlichen Prozess, der weit über den klassischen Informations- und Wissenstransfer hinausgeht. Markenzeichen und Methodik der Ausstellung sind die untrennbare Verschränkung von vermittelnden, gestalterischen und kuratorischen Strategien.
Dabei steht nicht nur die Vermittlung für Schulklassen im Mittelpunkt, sondern die vielschichtigen Vermittlungsangebote sind integrativer Bestandteil des Ausstellungssettings und somit eine Einladung an alle Besucherinnen und  Besucher, sich in die Ausstellung nach Lust und Laune zu vertiefen.

Love, sadness, anger or disgust - the thematic spectrum of the exhibition ranged from the euphoric heights to the darkest emotional abysses. Nothing determines our life so much and is still so difficult to understand as the world of emotions. In the meantime, science is also interested in this, but feelings are perceived very subjectively and make it difficult to measure them. Without a doubt, emotions and feelings are an evolutionary survival tool that makes social coexistence possible in the first place. Over the centuries, artists have tried to depict great emotions. Medieval works of tortured martyrs even managed to completely upset the viewer. Even when looking at art today, there is an attraction in being emotionally touched by the works of art. Many contemporary works meet this viewer's desire to be overwhelmed.

The exhibition “Mixed Feelings” took up precisely this fact and thus linked it with child and pubertal realities. A selection of contemporary and modern works of art dealt with emotions in terms of content or tried to dock directly with the emotional world of the recipients. It was deliberately avoided to assign the works to certain categories in advance. The exhibition visitors themselves could choose from over a hundred emotional cards, hang them under a work of art and thus comment on it. The following visitors viewed the work through the eyes of the previous one, questioning their comments or exchanging them.

KLASSE KUNST is an exhibition format developed by Dagmar Höss and Astrid Hofstter that takes place seven times. With annually changing topics, this format is aimed at children, adolescents AND adults and transforms art mediation into an intellectual and sensual process that goes far beyond the traditional transfer of information and knowledge. The hallmark and methodology of the exhibition are the inseparable interlinking of mediating, creative and curatorial strategies. The focus is not only on mediation for school classes, but the multi-layered mediation offers are an integral part of the exhibition setting and thus an invitation to all visitors to join the To deepen the exhibition according to your mood.

credits: A. Roebl, D. Hoess, A. Bruckboeck, R.Iglar

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